Wie viele andere Studierende, erfuhr auch Kate Raworth eine große Enttäuschung in ihrer Studienzeit. Ein enger Syllabus und unrealistische Annahmen bewegten sie dazu sich von der theoretischen Ökonomie zu entfernen und sich den realen Wirtschaftsproblemen zuzuwenden. Nach einigen Jahren Arbeit in NGO’s erkannte Raworth jedoch, dass man die theoretische Ökonomie nicht ignorieren kann, da sie die reale Welt fundamental beeinflusst. Mit dieser Erkenntnis entwickelte sie einen Ansatz mit der zentralen Frage: Was sind die langfristigen Ziele der Menschheit? (Raworth (2017): 10). Daraus entwickelte sich ein Doughnut. Im innersten Abschnitt liegen die gesellschaftlichen und menschlichen Grundbedürfnissen und im äußersten Ring liegen die ökologischen Grenzen der Natur. Dazwischen liegt eine „Safe Zone“. Dieser Bereich soll als Orientierung dienen, bei dem die menschlichen Bedürfnisse erfüllt sind, aber die Natur und die Erde nicht übermäßig ausgebeutet wird.
Dieses Konzept soll als Wegweiser für die Ökonom*innen des 21. Jahrhunderts dienen. Statt positiver Analyse, soll die Ökonomie der Menschheit dienen und somit zu ihrem ursprünglichen Sinn zurückkehren. James Steuart entwarf 1767 als erstes ein Konzept der politischen Ökonomie und definierte folgendes Ziel: Die Ökonomie solle dazu dienen die Grundbedürfnisse aller Menschen zu erfüllen und eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen den Akteuren herzustellen (Raworth (2017): 33).
Ein Konzept, dass also zu einer Welt führen soll in der die menschlichen Grundbedürfnisse aller erfüllt sind und gleichzeitig die Erde nicht mehr ausgebeutet wird. Bloßes Wunschdenken oder ein innovativer Ansatz? Überzeugt Euch selbst und liest Kate Raworths Buch „Doughnut Economics – Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist“.
Quellen:
- https://thenextsystem.org/learn/stories/episode-2-kate-raworth-doughnut-economics
- Kate Raworth (2017): Doughnut Economics – Seven Ways to Think Like a 21st-Century Economist
Autor: Anna